FÜLLUNGEN
Hat der Zahn einen Schaden durch Karies oder ein Trauma erlitten, kann man diesen meist mit einer Füllung reparieren. Dadurch können Stabilität, Funktion und Ästhetik des Zahnes wiederhergestellt werden. Je nach Lokalisation des Zahnes (Frontzahn oder Seitenzahn) und Größe des Defektes stehen dem Zahnarzt dabei unterschiedliche Materialien zur Verfügung.
COMPOSITE / "KUNSTSTOFF-FÜLLUNGEN"
Das zahnfarbene Material besteht aus einer Basis aus Acrylkunstoff und kleinen Glas-/ Keramik-/ Quarzpartikeln. Die Farbe kann dabei individuell an Ihre natürliche Zahnfarbe angepasst werden. Es lässt sich sowohl im Front- als auch im Seitenzahnbereich einsetzen. Dabei ist die Behandlung nur auf den Defekt bezogen und schont die restliche Zahnsubstanz. Füllungen aus Composite sind langlebig und ästhetisch.
AMALGAM
Amalgamfüllungen werden im Seitenzahnbereich eingesetzt und sind langlebig. Die grau-silberne Farbe des Füllmaterials unterscheidet sich deutlich von der natürlichen Zahnfarbe. Bei Kindern unter 15 Jahren, schwangeren oder stillenden Frauen sind Amalgamfüllungen verboten.
ZAHNÄRZTLICHE ZEMENTE
Diese Füllungen sind weiß-gelblich und verschließen einen akuten Defekt provisorisch. Allerdings werden diese Materialien schnell instabil/spröde und brechen. Daher ist ein schnellstmöglicher Austausch gegen ein langlebiges Material empfohlen.
INLAYS / EINLAGEFÜLLUNGEN
Inlays bzw. Einlagefüllungen sind die hochwertigste Art der Defektversorgung, da sie eine sehr hohe Festigkeit aufweisen und eine lange Haltbarkeit besitzen. Sie eignen sich besonders im Seitenzahnbereich bei kleinen-mittelgroßen Substanzdefekten an den Zähnen. Das Inlay wird dabei für Ihren Zahn "maßgeschneidert" im Labor angefertigt. Dafür wird nach Vorbereitung des Zahnes ein Abdruck oder digitaler Scan genommen. Ein Inlay aus Keramik (weiß) lässt sich sogar innerhalb einer Sitzung in unserer Praxis herstellen und direkt einsetzen. Auf Wunsch können Inlays auch aus Gold (Edelmetall-Legierung) hergestellt werden in unserem Partner-Zahnlabor in Wittenberg.
WURZELKANALBEHANDLUNG
Ist eine Karies tief in den Zahn vorgedrungen, erreichen Bakterien die Kammer im Zentrum des Zahnes. Das dort gelegene Gewebe (Zahnnerv, Blutgefäße) entzündet sich durch die Bakterien. Wird die Entzündung nicht zeitnah behandelt, stirbt das Gewebe in der Kammer ab. Über die Wurzelkanäle gelangen die Bakterien aus der Zahnkrone in den Kieferknochen und lösen ebenfalls entzündliche Prozesse aus, die zu Zysten und Knochenabbau um die Wurzel führen. Der Zahn beginnt zu Schmerzen, ist meist aufbissempfindlich, zieht stark und langanhaltend bei heiß/kalt.
Die einzige Möglichkeit, den Zahn in dieser Situation noch zu erhalten, ist eine Wurzelbehandlung. Die Alternative dazu ist nur die Entfernung des Zahnes. Da hierbei eine Lücke entsteht, die anschließend durch eine Brücke oder Implantat versorgt werden muss, um die Funktion zu erhalten, ist eine Wurzelbehandlung aus medizinischer Sicht die bessere Therapieentscheidung.
Je nach Umfang der Entzündung sind unterschiedlich viele Sitzungen notwendig, um den beschädigten Zahn zu retten. Ziel der Behandlung ist die vollständige Entfernung der Karies und der Bakterien aus dem Wurzelkanalsystem. Die Behandlung erfolgt unter lokaler Anästhesie. Zuerst wird die Karies entfernt und ein gut einsehbarer Zugang zur Zahnkammer geschaffen. Mit kleinen Instrumenten wird dann das Kanalsystem gereinigt. Das ist eine aufwändige und komplizierte Angelegenheit, da der Aufbau der Wurzelkanäle variiert. Es gibt Krümmungen, Verengungen oder auch Verzweigungen zu berücksichtigen. Damit wir möglichst präzise arbeiten können, nutzen unsere Zahnärzte eine Lupenbrille. Zwischendurch wird das Kanalsystem immer wieder mit einer Spülflüssigkeit und Ultraschall gespült. Am Ende wird das Kanalsystem mit einem biokompatiblen Material verschlossen (Guttapercha). Der Zahndefekt wird mit einer Füllung antibakteriell verschlossen.
HÄUFIGE FRAGEN
WAS KOSTET EINE FÜLLUNG?
Die GKV bezahlt im Frontzahnbereich (Schneidezähne und Eckzähne) Füllungen mit Composite. Im Seitenzahnbereich werden Amalgamfüllungen bezahlt. Es gelten einige Ausnahmen bei Amalgamfüllungen: Patienten < 15 Jahren, schwangere/stillende Frauen oder Patienten mit attestierter Amalgam-Unverträglichkeit erhalten auch im Seitenzahnbereich Compositefüllungen vollständig von der GKV erstattet.
Gesetzlich Versicherte haben natürlich die Möglichkeit Amalgam als Füllmaterial abzulehnen und sich stattdessen für eine hochwertigere-zahnfarbene Füllung aus Composite zu entscheiden. Die dafür zusätzlich anfallenden Kosten muss der Patient selbst tragen (ca. 70-90€ pro Zahnfüllung).
Es empfiehlt sich an dieser Stelle für Patienten über eine Zahnzusatzversicherung nachzudenken. Diese übernehmen i.d.R. die Kosten für zahnfarbene Füllungen im Seitenzahnbereich und bieten darüber hinaus attraktive Erstattungen für z.B. Zahnreinigung (PZR), Zahnersatz und Wurzelbehandlungen.
KANN MAN FÜLLUNGEN AUS ÄSTHETISCHEN GRÜNDEN AUSTAUSCHEN LASSEN?
Grundsätzlich ist ein Austausch von Füllungen möglich. Ist die alte Füllung allerdings aus medizinischen Gesichtspunkten intakt, übernimmt die Krankenkasse keine Kosten. Die Patienten müssen die gesamten Behandlungskosten tragen. Einen individuellen Kostenvoranschlag für einen ästhetischen Füllungsaustausch erhalten Sie auf Nachfrage von uns gerne ausgehändigt.
WAS KOSTET EINE WURZELKANALBEHANDLUNG?
Die privaten Kosten für eine Wurzelbehandlung hängen von der Anzahl der Wurzelkanäle eines Zahnes ab. Bei einwurzeligen Zähnen betragen die Kosten ca. 60€, bei zweiwurzeligen Zähnen ca. 120€ und bei drei/vierwurzeligen Zähnen zwischen 150-180€.
Eine Zahnzusatzversicherung übernimmt in der Regel die zusätzlichen privaten Kosten für Wurzelbehandlungen. Privatversicherungen übernehmen meist die kompletten Kosten einer Wurzelbehandlung.
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